Der Meininger Hofmaler Carl Wagner (1796-1867)
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Carl Wagner (1796-1867)

 

Carl Wagner wurde am 19. Oktober 1796 in Roßdorf in der Rhön (heute Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen) geboren. Er war ein Sohn des Dichters Johann Ernst Wagner (1769-1812). Die ersten Jahre seiner Kindheit lebte die Familie Wagner in Roßdorf, bevor sie 1804 in die Residenzstadt Meiningen zog. Hier arbeitete der Vater als Kabinettssekretär, Bibliothekar und Theaterdramaturg am herzoglichen Hof. In den Jahren 1808/09 veröffentlichte J. E. Wagner den zweibändigen Reiseführer Reisen aus der Fremde in die Heimath, in dem auch das Bad Liebenstein eingehende Beschreibung findet. Da der Vater am meininigischen Hof tätig war, ist anzunehmen, dass Carl Wagner bereits in Kindheitstagen Bad Liebenstein und Schloss und Park Altenstein kennen lernte.

 

Von 1813 bis 1816 studierte Wagner an der Forstakademie Dreißigacker in Meiningen sowie an der Forstakademie Tharandt bei Dresden. Ein Jahr später begann er ein Malereistudium an der Dresdner Kunstakademie, welches er 1820 abschloss. Hiernach kehrte er in seine Heimatstadt Meiningen zurück und wurde durch Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen zum Hofmaler und Galerieinspektor ernannt.

 

In den Jahren 1822 bis 1825 bereiste Wagner Italien, wo er sich mit Ludwig Richter (1803-1884) befreundete. Auch ist dort von einer Bekanntschaft mit dem aus Barchfeld stammenden Darmstädter Theatermaler Johann Heinrich Schilbach (1798-1851) auszugehen, da letzterer sich ebenfalls in Italien aufhielt und gemeinsam mit Richter in den Sabiner Bergen wanderte, wo wiederum Wagner im Jahr 1824 Skizzen auf dem gleichen Papier anfertigte wie Richter. (Vgl. die Winterberg-Auktion Nr. 88 am 10. Mai 2014, Katalognummer 339, Ludwig Richter, "Blick auf die Zyklopenmauer mit Häusern in Palestrina", Bleistiftzeichnung; beiliegend: Carl Wagner, "Ciclopenmauer in Palestrina").

 

Nach seiner Rückkehr nach Meiningen nahm Wagner seine beruflichen Tätigkeiten wieder auf. Aufgrund des sommerlichen Aufenthalts der herzoglichen Familie auf Schloss Altenstein und in Bad Liebenstein ist davon auszugehen, dass die Ansichten von Bad Liebenstein, Schloss Altenstein sowie Motiven des Altensteiner Parks und Glücksbrunns in den Sommermonaten der Folgejahre entstanden.

 

Im Sommer 1862 reiste Wagner in die Schweiz, wo er u. a. Pontresina, Poschiavo und den Bernina-Pass besichtigte und zeichnerisch festhielt. Eine letzte Reise in die Schweizer Alpen, u. a. nach Grafenort, fand 1864 statt. Carl Wagner starb am 10. Februar 1867 in Meiningen.

 

 

Der Großteil seiner Gemälde, Zeichnungen und Radierungen befindet sich heute im Besitz von Schloss Elisabethenburg in Meiningen. Zahlreiche Werke jedoch zirkulieren auch immer wieder auf dem nationalen und internationalen Kunst- und Antiquitätenmarkt.

Natur- und Heimatfreunde Bad Liebenstein e.V. | kontakt@carl-wagner.de